Seepark Aspern Fußgängerbrücke

  • Ort

    Wien, Österreich

  • Architekt

    LAVALAND GmbH und Werkraum Ingenieure ZT GmbH

  • Bauherr

    Wirtschaftsagentur Wien

  • Typologie

    • Verkehrsbauten
  • Wettbewerb

    2010

  • Planung

    2012 - 2014

  • Ausführung

    2014 - 2015

  • Tätigkeiten

    • LPH1 Grundlagenanalyse Tragwerksplanung
    • LPH2 Vorentwurf
    • LPH3 Konstruktionsentwurf
    • LPH4 Einreichplanung
    • LPH5 Ausführungsplanung
    • LPH6 Mitwirkung an Ausschreibungen
    • LPH7 Begleitung der Bauausführung
    • LPH8 Mitwirkung örtliche Bauaufsicht
  • Material

    • Stahl & Metall

Die Seestadt Aspern im Wiener Gemeindebezirk Donaustadt ist eines der größten derzeit im Bau befindlichen Stadtentwicklungsprojekte Europas. In drei Etappen sollen hier bis 2028 auf einer Fläche von ca. 240 ha 10.500 Wohnungen für 20.000 Menschen sowie Betriebsstätten für insgesamt 20.000 Arbeitsplätze entstehen. Herzstück ist der namensgebende künstliche Grundwassersee in der Mitte des Entwicklungsgebietes, welcher im Zuge der ersten Bauetappe ausgehoben wurde.

Der Fußgängersteg bildet ein zentrales Element des Aspern Seeparks und überbrückt die südöstlich gelegene Schilfbucht. Die integral gelagerte Stahlkonstruktion ist als zweifeldrige Balkenbrücke (34 m + 21 m) mit einem Mittelauflager im Bereich des Knicks im Grundriss ausgebildet. Durch eine teilweise Einspannung des dreizelligen Hohlkastens in die Widerlager über Großbohrpfähle wurde eine Bauhöhe von nur 540 mm in der Mitte des 34 m langen Hauptfeldes realisiert. Zwangsspannungen aus Temperatureinwirkungen werden kinematisch über den Knick im Grundriss minimiert, zwei exakt auf die tatsächlichen Eigenschwingungsgrößen abgestimmten Tilger-Dämpfer-Systeme reduzieren fußgängerinduzierte Schwingungen wesentlich.

Einzigartigkeiten

Der Fußgängersteg Aspern Seepark erfüllt als sichtbare und bewusst reduzierte Stahlkonstruktion höchste gestalterische wie statisch-konstruktive Ansprüche. Besonders dabei ist die dreidimensionale Formgebung des Hohlkastens als einziges architektonisches Gestaltungselement, es werden damit auch für Besucher des Parks die Möglichkeiten moderner Stahlbrücken aufgezeigt.

Nachhaltiger Nutzen / Mehrwert

Im Mai 2015 wurde der Stahlsteg an die erhaltende Stelle, die Abteilung Brückenbau und Grundbau der Stadt Wien, übergeben. Der gesamte Seepark in der Seestadt Aspern wurde schließlich Anfang Juli feierlich eröffnet und erfreut sich, gerade weil Baden im See explizit erlaubt ist, großer Beliebtheit. Die Brücke wurde bewusst als reduzierte Stahlkonstruktion entworfen und durchgebildet und fugt sich nun unaufdringlich, aber elegant in den Park ein.